Der Vorstand
Die Säulen von Pro Animale
Unser Credo
als Maxime unseres Handelns …
Versuch einer Darstellung unserer Motivationen und Überzeugungen
… UNSERE AKZEPTANZ DER MITGESCHÖPFLICHKEIT
Der wesentliche Antrieb für unser Handeln ist die Überzeugung, dass Mensch und Tier einer gemeinsamen Wurzel alles Lebendigen entstammen – wir sind geschwisterlich verbunden und gehören zusammen in unserem Leiden, unserem Wohl und unserem Glücklichsein! Erst dann, erst durch diese Akzeptanz wird es uns möglich, uns in die Situation des in Bedrängnis geratenen leidenden Mitgeschöpfes zu versetzen, und daraus wird uns die Kraft erwachsen, gegen das Unrecht anzutreten, welchem zahllose Mitgeschöpfe täglich anheimfallen.
Wir machen uns auf den Weg, weil wir dem Leid unserer Mitgeschöpfe, der Tiere, nicht widerstehen können – das Gefühl der bodenlosen Ungerechtigkeit, welches unseren Mitgeschöpfen widerfährt, lässt uns Widerstand leisten!
… UNSER GLAUBE AN DIE LEBENSQUALITÄT JEDES EINZELNEN GERETTETEN TIERES
Angesichts des uferlosen Leids, welchem schuldlose Lebewesen anheimfallen, muss für uns der Blick auf das einzelne Mitgeschöpf, dem wir in diesem Augenblick durch unsere Entscheidung beistehen können, richtungsweisend sein.
Die Lebensqualität jedes einzelnen von uns geretteten Tieres, das in seiner Existenz einmalig ist, ist ausschlaggebend für unser Tun – nicht unsere Unfähigkeit, die monströse Quantität an Leid auf dieser Erde auffangen zu können. So ist jedes einzelne Lebewesen unseren ganzen Einsatz wert!
… UNSER BEKENNTNIS ZUR JETZT- UND SOFORTHILFE
Unsere Hilfe soll unmittelbar und sofort einsetzen und nicht durch hierarchische oder bürokratische Instanzen blockiert und dadurch wirkungslos werden und zu spät kommen. Lassen Sie uns immer daran denken, dass das Jetzt unserer Hilfe in den allermeisten Fällen die einzige Chance für das Überleben eines Tieres ist. Wenn wir jetzt nicht eingreifen, ist seine und unsere Chance vertan! Gerade jetzt taucht es auf aus dem Meer namenlosen Leids – gerade jetzt, wenn wir vorbeikommen …
… UNSER BEKENNTNIS ZUM „DENNOCH“
Auf dem Weg gerade auch zu scheinbar aussichtslosen Situationen im Tierschutzgeschehen haben wir die wunderbare Erfahrung machen dürfen, dass Veränderung und die Rettung Einzelner möglich ist, wenn wir den Glauben daran nicht verlieren und immer wieder versuchen, den „Teufelskreis“, den „circulus vitiosus“, zu durchbrechen!
… UNSERE ÜBERZEUGUNG, DASS WIR BEI DER PLANUNG VON HERBERGEN DEN GESICHTSPUNKTEN EINER DER JEWEILIGEN TIERART ADÄQUATEN OBDACHSCHAFFUNG AN ERSTER STELLE FOLGEN MÜSSEN
Dies entspricht beispielsweise unserem unerschütterlichen Bekenntnis der Haltung des Rudeltieres „Hund“ in Gruppen. Die herkömmliche Gefängnishaltung von Tieren in „Tierheimen“ oder in vielen zoologischen Einrichtungen lehnen wir aus moralischen, aber auch aus verhaltenspsychologischen Gründen ab.
… UNSER VERSUCH, DEN SCHÜTZLINGEN EINEN SOZIAL HÖHEREN STELLENWERT EINZURÄUMEN
Wir versuchten bisher auch durch die Gestaltung unserer Einrichtungen und den Umgang mit unseren Tieren, diesen einen sozial höheren Stellenwert in den Augen unserer Mitmenschen einzuräumen.
Vor allem Hunde und Katzen gehören zu unserem Leben – dorthin, wo wir uns wohlfühlen, uns aufhalten und leben möchten. Wir wünschen uns, dass Tierfreunde, die unsere Einrichtungen besuchen, gerne immer wieder bei uns einkehren, da sie eine ganz besondere, liebevoll ausgestattete Herberge kennengelernt und einen innigen und verständnisvollen Umgang mit unseren Schützlingen gespürt haben.
… UNSERE SOLIDARITÄT MIT ALTEN UND DURCH IHR SCHICKSAL BESONDERS LEIDGEPRÜFTEN TIEREN
Gerade diese bedürfen unserer besonderen Aufmerksamkeit – sie genießen Priorität! Niemals darf ein Tier – „nur“ weil es alt, behindert, untauglich, unerwünscht oder (auf Hunde und Katzen bezogen) unvermittelbar ist – getötet werden! Die sogenannte „humane“ Tötung darf nur dann stattfinden, wenn die Lebensqualität des Tieres durch unerträgliches, irreparables Leiden einem qualvollen Siechtum gleichkommt.
… UNSERE ÜBERZEUGUNG, DASS EIN KOPFLASTIGER VERWALTUNGSAPPARAT EFFEKTIVE TIERSCHUTZARBEIT BEHINDERT
Eine kopflastige Vereinsstruktur – wir verstehen darunter einen übertriebenen Verwaltungsapparat – bedeutet nicht nur sinnlose und sträfliche Verschwendung von Spendengeldern, sondern lähmt auch die Mobilität der Arbeit, die doch immer so schnell und effektiv wie möglich durchgeführt werden soll.
…UNSERE ÜBERZEUGUNG, DASS WIR NIEMALS AUFHÖREN SOLLEN, DIE PROFESSIONALITÄT UNSERER ARBEIT ZU STEIGERN
Dies beginnt bei der adäquaten Pflege der uns anvertrauten Schützlinge betrifft natürlich auch die Handhabung der unerlässlichen medizinischen Fürsorge, wie auch die Planung, Durchführung und Überwachung von Bauvorhaben – und noch vieles mehr.
Die Schwerpunkte unserer Arbeit, die aus unserem Credo erwachsen, verwirklichen wir …
… durch die Rettung von Tieren aus auswegloser Situation durch die Übernahme – aber auch durch den Freikauf – von Tieren in unsere Obhut
- aus den Tier-Todes-Transporten und dem Schlachttiergeschehen
- aus tierquälerischem Milieu hierzulande und jenseits der Landesgrenze
- aus Hundelagern in Rumänien oder den „dog pounds“ und „horse pounds“ in Irland
- aus dem endlosen Heer von Straßentieren in der Türkei, Polen, Italien und Irland…
… bezogen auf den deutschsprachigen Raum
- durch die Errichtung von Tierherbergen und Vermittlungsstationen
- durch den Transport und die Übernahme von Hunden und Katzen sowohl aus unseren eigenen Herbergen – als auch aus notleidenden Tierstationen im Ausland
… durch die Verbreitung ethischen Gedankengutes,
welches in der Anerkennung der Mitgeschöpflichkeit zu unseren Tiergeschwistern und den damit unweigerlich verbundenen, grundlegenden Lebensrechten Letzterer sein Fundament sieht.
Dies wird hauptsächlich durch die viermal jährlich erscheinende Publikation unserer Vereinszeitschrift „DER TROPFEN“, aber auch durch die filmische Dokumentation unserer Arbeit öffentlich.
… durch das Tätigwerden jenseits unserer Landesgrenzen
- durch die Errichtung von Tierherbergen und Zufluchtsstätten, durch die notgedrungene Übernahme von staatlichen oder gemeindeeigenen Einrichtungen in die volle Verantwortung von
Pro Animale (wie im Fall der Esel-Insel in der Türkei und des Hundeplatzes von Kostrzyn in Polen) - durch ein intensiv betriebenes Kastrationsprogramm
- durch den Einsatz eines tiermedizinisches Fürsorgeprogramms
- durch die Realisierung eines sehr erfolgreichen Projektes für Kettenhunde in Nordpolen
- durch die Weitergabe unseres Know-hows in Bezug auf die Planung, Durchführung und Logistik bei der Realisierung von Tierschutz-Einrichtungen
Historie von Pro Animale
1985 Deutschland:
Erste Tierherberge in Uetzing, die „Keimzelle“, für ca. 40 Hunde
1985 Italien:
Beginn des tierschützerischen Tätigseins durch Verbringen von Hilfsgütern und Übernahme von sogenannten „Canile-Hunden“ nach Deutschland
1989 Spanien:
Freikauf von Hunden aus der Gaskammer von Malaga
1989 Deutschland:
Eröffnung der ersten externen Tierherberge in Hornberg/Schwarzwald für ca. 80 Hunde und 40 Katzen; Schließung 2008
1989 Spanien:
1. Notstation in Benalmadena, weit über 6000 Tiere wurden bis 2012 gerettet, 2012 Schließung der Notstation
1991 Polen:
Beginn einer langjährigen Unterstützung für das Tierheim in Krakau, Übernahme von Hunden
1993 Russland:
Errichtung der ersten Kastrationsklinik in Moskau; Ende dieses Kastrationsprogramms 2011,
Bilanz: über 44.000 OPs
1993 Russland:
Errichtung von 3 Tierherbergen, deren Auflösung 2004 aus politischen Gründen vollzogen wurde, alle Tierschützlinge wurden nach Deutschland verbracht.
1994 Polen:
Errichtung von Fallada für ca. 60 Schlachtpferde aus den Tier-Todes-Transporten
1994 Irland:
Einrichtung einer Notstation für ca. 10 Greyhounds
1994 Türkei :
Einsatz auf dem Hundeplatz von Ayvalik
1996 Polen:
Start des Programms für polnische Kettenhunde, bis heute Errichtung von 726 sog. Refugien. heute tägl. Betreuung von 370 Hunden in 287 Refugien
1997 Italien:
Kauf eines 27 ha großen Tals in Assisi, Eröffnung der Tierherberge Sorriso di San Francesco d‘Assisi für ca. 50 Hunde und 40 Großtiere
1997 Polen:
Errichtung von Spartacus für ca. 40 Schlachtpferde
1998 Irland:
Verwirklichung von Avalon, dem ersten und bisher einzigen Sanctuary für ca. 80 Greyhounds
1998 Polen:
Verwirklichung einer weiteren Rettungsstation für Schlachtpferde: Samaria I
1999 Polen:
Errichtung eines alternativen Katzen-Refugiums und einer 3. Pferde-Zuflucht: Sussita Kumi
1999 Polen:
Verwirklichung einer weiteren Rettungsstation für Schlachtpferde: Samaria II
1999 Spanien:
Verwirklichung einer Herberge für ca. 90 Hundesenioren El Dorado in Cala di Mijas
2000 Türkei :
Übernahme von Esek Adasi, der Eselinsel des türk. Nationalparks mit ca. 80 Eseln
2001 Polen:
Eröffnung der Pensionsstelle Karpno für ca. 60 Pferde aus den Schlachttiertransporten
2001 Deutschland:
Errichtung des Rendez-vous mit Tieren für ca. 80 Hunde und 70 Großtiere
2004 Österreich :
Errichtung einer Tierherberge in St. Radegund/OE, seit 2010 Pastorale für ca. 70 Katzen und 130 Großtiere
2004 Deutschland:
Verwirklichung von „Dieta‘s Nest“ für ca. 30 Windhunde
2004 Polen:
Übernahme aller Kosten der gemeindeeigenen Tierstation bei Kostrzyn mit ca. 180 Hunden und artspezifische Umstrukturierung in Kolebka Słońca
2008 Schweiz :
Übernahme der „Tierschutzstiftung Fellenberg“, heute „Stiftung Pro Animale Schweiz“
2008 Italien:
Übernahme des Tierheims „Anna-Maria Ernst“ auf Ischia
2008 Türkei :
Eröffnung der Kastrationsklinik in Altinoluk, Bilanz 2019: über 27.000 OPs
2009 Irland:
Eröffnung der Lifeline for Irish Horses der „Stiftung Pro Animale Schweiz“ für 120 Equiden
2010 Türkei :
Eröffnung des Yasam Vadisi für ca. 300 Hunde und ca. 450 Großtiere
2012 Polen:
Einweihung des Hunde-Planeten Copernika für ca. 180 Hunde
2013 Deutschland:
Eröffnung der Fellosophie für ca. 40 Hunde
2013 Polen:
Beginn der Kooperation mit Zuzanna Lewandowska in „Zuzannas Gospoda“ für 30 Rinder, 40 Schweine, 30 Schafe und 18 Gefiederte
2013 Polen:
Eröffnung von Delicia Natural für ca. 60 Rinder und ca. 30 Pferde
2015 Polen:
Eröffnung von MEMENTO, der weltweit einzigen Gedenkstätte an das Leiden der Tiere
2015 Polen:
Eröffnung des Schafhofs für ca. 30 Schafe
2018 Polen:
Eröffnung der Doris Zinn Herberge für ca. 50 Hunde-Senioren
2019 Deutschland:
Eröffnung von Dietas neues Nest,
Windhundherberge für ca. 30-40 Hundeschützlinge
2019 Deutschland:
Eröffnung des Charity Shops in der Fellosophie Worms