Rettung einer Herde von 27 Rindern

Wir waren ihre einzige Chance

Lukasz erhielt im Januar 2024 den Anruf eines Journalisten: er habe über Drohnenaufnahme dramatisches Tierelend auf einem polnischen Hof erkennen können, hier scheine für die vernachlässigten Tiere höchste Gefahr in Verzug.

Lukasz kontaktierte sofort den zuständigen Amtstierarzt und die Gemeinde. Die Rinderhaltung dieses Landwirts war bekannt, seit drei Jahren aktenkundig und bereits bei Gericht zur Anzeige gebracht. Doch die Mühlen der Justiz mahlen langsam. Im Falle einer Beschlagnahme der Tiere wäre die Gemeinde zuständig, die Tiere zu versorgen, diese habe dafür keine räumlichen und finanziellen Möglichkeiten und so geschah jahrelang nichts. Niemand kam den Tieren zu Hilfe.

Lukasz verabredete sich mit dem Amtsarzt vor Ort und erschauderte vor Entsetzen. Er rief uns zutiefst erschüttert an. Er habe schon viel, sehr viel Elend gesehen, doch dies sei eine einzige Tiertragödie:

Ein bereits verstorbenes Rind lag dort in einem verfallenen Stall inmitten von Unrat, Müll, Schutt und anderen noch lebenden Rindern.

Ein weiteres totes Rind lag im Hof, Stricke an seinen Gliedmaßen zeugten von dem brutalen Übergriff des Bauern, es mit dem Traktor zum Aufstehen zu zwingen.

Auch tote Ziegen lagen im Stall und auf dem Anwesen – an einer Feuerstelle fand Lukasz Reste von Tierkadavern, die der Landwirt dort verbrannt hatte.

Eine weitere Kuh lag mit gebrochenen Hinterbeinen im Morast fest. Der Bauer hatte versucht, auch diese mit dem
Traktor aus dem Schlamm zu ziehen und ihr dabei die Gliedmaßen gebrochen – Seile zeugten von diesem tierquälerischen Handeln. So lag sie über Tage in der Kälte im Morast, sie hat schon keine Kraft mehr, den Kopf zu heben. Welche Qualen hatte sie durchlitten…

Der Amtsarzt erlöste sie von ihrem grausamen Leid.

Noch am selben Abend machte sich unser Peter (Janovich) auf den Weg nach Polen – es lagen über 700 km vor ihm – um am nächsten Tag gemeinsam mit Lukasz und dem Amtstierarzt vor Ort zu sein. Auch ein Großaufgebot der Feuerwehr, die Polizei, die Kriminalpolizei und Presse trafen ein.

Auf dem gesamten Anwesen zählten sie 27 überlebende Rinder, eine Ziegenmutter mit ihrem wenige Tage jungen Zicklein, das Geschwisterchen war bereits gestorben, und 3 Schweine, die sich von toten Hühnern ernährt hatten.

Lukasz verhandelte mit dem Bürgermeister, dem Amtsarzt und der Polizei – alle drei Entscheidungsträger betonten: Wenn Pro Animale sich bereit erklärte, alle Tiere zu übernehmen, würden diese SOFORT beschlagnahmt und schnellstmöglich ein Transport der Tiere zu uns nach Delicia Natural organisiert. Die Kosten für den Transport übernähme die Gemeinde.

Ohne unsere Zusage würden die Tiere bis zum endgültigen gerichtlichen Bescheid über viele weitere Monate dort verbleiben und ihrem Siechtum preisgegeben. Die Gemeinde hatte weder einen Vertrag mit anderen Landwirten für solche Fälle, noch die finanziellen Mittel, um die Tiere nach einer Beschlagnahmung in Pension zu geben, bis das Urteil gefällt sein würde.

Lukas rief uns an:

Können wir uns dieser gewaltigen finanziellen Zusatzbelastung stellen?

Haben wir Aufnahmemöglichkeiten in Delicia Natural?

Können wir die Verantwortung für weitere 27(!) Rinder auf uns nehmen?

Wir stehen in solchen Momenten mit “leeren Händen” da: Ohne Patenschaftszusagen, ohne Rücklagen für einen Tiernotfall dieses Ausmaßes!

Wir stehen vor diesen Tieren und ihrem unerträglichem Leid und ihre einzige Chance auf Hilfe liegt in unserem sofortigen und entschlossenen JA zu ihrem Leben.

Wie können, wie dürften wir NEIN sagen?
Unsere Zusage der Hilfe für diese Tiere ist in solchen Momenten alternativlos.

Das einzige was uns bleibt, ist das feste Vertrauen und die Hoffnung auf Sie, liebe tierliebe Menschen, liebe treue Unterstützende – darauf, dass Sie uns und diesen Tieren mit Patenschaften zur Seite stehen.

Natürlich sagten wir den Tieren unsere Hilfe zu.

Schon in den folgenden Tagen wurden alle Rinder nach Delicia Natural, sowie die Ziegenmutter mit ihrem verbliebenen Zicklein in unseren Schafhof geholt.

Ein großer Einsatz der Feuerwehr war nötig, um die Rinder auf dem gesamten verschlammten Grundstück und in den verfallenen Gebäuden zusammen zu treiben, alle Tiere nach und nach mit dem Traktor und Anhänger zur Straße zu bringen und dort in den großen Transporter umzuladen.

Tragischerweise konnten wir die drei Schweine nicht retten. Sie durften aus seuchenrechtlichen Gründen den Hof nicht verlassen und der Amtstierarzt ordnete ihre Euthanasie an. Wir haben alles versucht und rechtliche Möglichkeiten gesucht, um sie zu retten – leider stand es nicht in unserer Macht. Wir sind sehr traurig.

Für die 27 geretteten Rinder und 2 Ziegen beginnt bei uns ein neues Leben in Geborgenheit, Liebe und Freiheit.

Unter den Rindern waren sechs Bullen, die wir so schnell wie möglich kastrieren ließen. Leider waren aber viele der weiblichen Tiere bereits tragend. Ihre Kälbchen wurden in den folgenden Monaten bei uns in ein behütetes Leben in Sicherheit und Fürsorge geboren und sie werden in ihrem Leben niemals etwas anderes erfahren.

7 Glückskälbchen wurden in den folgenden Monaten bei uns in Delicia Natural geboren:

Jolanka
Jakobus
Joah
Joshua
Joram
Jayden
Mon Cherie

Schließen Sie durch eine Patenschaft ein inniges Bündnis mit einem unserer Schützlinge!

Um Tieren in Not helfen zu können und sie
lebenslang sicher zu beherbergen, brauchen wir Sie!