Unser Projekt für ehemalige Kettenhunde

Mit diesem Projekt fassen wir Fuß im Leben von Hunden, die uns nicht gehören. Diese Hunde „einfach“ nur von der Kette zu nehmen, hieße einem anderen Hund für eben dieses bittere Schicksal Platz an jener Kette zu verschaffen – meinen die Eigentümer doch, einen Hund auf dem Grundstück besitzen zu müssen.

Nach meist langen Verhandlungen installieren wir ein 50 bis 70 qm großes sog. Refugium (umzäuntes Gelände mit doppelwandig isolierter Hundehütte mit Aussichtsplattform) und schließen einen Vertrag mit dem jeweiligen Hundebesitzer. Darin enthalten ist die Bedingung, uns jederzeit und unangekündigt vom Zustand des Hundes und des Refugiums überzeugen zu können.

Seit Beginn dieses Programms im Jahr 1996 haben wir bis heute 726 solcher Refugien installiert. Heute betreuen wir 374 Hunde in 288 Refugien im Umkreis von 75 km von Fallada.

Unsere monatlichen Kosten betragen 10.090,– €.
Davon fallen für Löhne (unser Inspektor und unser „Futtermann“) 2.200,– €, für Futter 800,– €, für Benzinkosten 1.050,– €, Kosten für Medikamente und Tierarzt von ca. 5.800,– € und 240,– € für die Handkasse an. Durch Sterntaler erhalten wir mtl. 3.375,- €.

Das Elend vorher und das Leben danach …

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Einmal Kettenhund — immer Kettenhund?

Unsere Begegnungen reichen bis in die Anfänge unserer Menschheitsgeschichte – unsere Beziehungen reichen von einer Zweck- zu einer Lebensgemeinschaft. Des Menschen Orientierungen in diesen Koexistenzen reichen von Würdigung der anderen Art bis hin zu deren bestialischen Ausbeutung, Knebelung, Folter. Die Domestikation des Hundes offenbarte uns Menschen die Öffnung einer anderen Tierart in ihrer außergewöhnlichen und reichen Bezogenheit auf uns hin – dem Tier, dem Canis lupus familiaris, offenbarte sie sein fatales Ausgeliefertsein auf die jeweiligen Spielregeln desjenigen Menschen, der ihm „zufällig“ begegnete.

Liebe Freunde von Pro Animale, wenn Sie sich die hier abgebildeten Szenen vor Augen führen, werden Sie ergriffen sein ob der Vergewaltigung anderer Spezies durch uns. Es sind Szenen, die in ihrer Alltäglichkeit für die meisten unserer Mitmenschen weltweit selbstverständlich sind und hierzulande vor nicht allzu langer Zeit als unanstößig und als ganz normal angesehen wurden. Wie kann es sein, dass der vielgepriesene Begleiter und Freund des Menschen seit Menschengedenken nach wie vor gedemütigt, versklavt, geknechtet wird an all seinem essentiellen Gefühlsleben und auch seinem physischen Befinden?

Primäre Emotionen wie Stress, Angst und darauffolgende sekundäre wie Verzweiflung, Apathie überfluten das angekettete Tier. Es gibt keine Möglichkeit der Bearbeitung, der „Bewältigung“ der erlebten Deprivationen für das Tier.

Der Hund lebt und leidet im Jetzt. Was mag in dem Erleben eines Hundes vor sich gehen, der nicht reflektieren kann ob der Ungerechtigkeit, der Marter, der Sanktionen, die über ihn verhängt wurden?

Ein Zitat von Johanna Wothke aus dem „TROPFEN“ 1997:

„Ich erinnere mich, es war Winter 1996, am Anfang unserer Wege zu den polnischen Kettenhunden… es hatte bereits geschneit, und es war nasskalt und düster. Wir betraten einen Hof und verhandelten mit einem Bauern, der schließlich einwilligte und uns zu der trostlosen Behausung seines Kettenhundes führte — ein kleiner, roter, leerer Fressnapf, umgeworfen, die Kette am Boden festgefroren — sie endete am Hals eines schwarzen Hundes, dessen Kopf unnatürlich aus der Hütte hing. Der Mann stieß den Kopf des Hundes mit dem Stiefel an – der Hund regte sich nicht mehr. So war er gestorben — als lebenslanger Sklave, wie zahllose Leidensgenossen vor ihm und nach ihm. Opfer des Sklavenhalters Mensch.

Er spürt körperliche Entbehrung, Hunger, Kälte, unerträgliche Hitze, Schmerzen ob der Unmöglichkeit seinen arteigenen körperlichen Laufbedürfnissen nachzukommen, Schmerzen ob physischer Gebrechen. Er spürt noch viel mehr Angst, Angst vor dem, was ihm bevorstehen mag, vor Schritten, die Unheilvolles beschwören, vor Wetterverhältnissen, die nicht auszuhalten sind, denen nicht zu entkommen ist. Er spürt Isolation, die unfassbar für ihn ist, Isolation von allen essentiellen sozialen Bezügen, innerartlichen wie jenen die ihn – den Hund – seit seiner Domestikation auf den Menschen geschleudert haben.

 

Wir können mit Ihrer Hilfe, liebe Freunde von Pro Animale, Spuren unserer Empathie setzen, indem wir uns hinbewegen zu jenen, die der Machtwillkür ihrer Herrenmenschen ausgeliefert sind, wir können gemeinsam Wege gehen – immer und immer wieder zu jenen, die ohne uns gänzlich verloren sind.

Seien wir uns dessen im Klaren, niemals können wir all jene Kettenhunde, denen wir begegnen, in unsere Obhut übernehmen, die Besitzer wollen sich ja auch gar nicht ihres Eigentums, des Hundes, entledigen – sie bedürfen seiner als ihr „Werkzeug“.

Ihre Patenschaft ist ein inniges Bündnis

zwischen Ihnen und Ihrem Patentier und unverzichtbar für die sichere Geborgenheit unserer Tiere.

Folgende unverzichtbare „Fixpunkte“ bedingen unser Programm:

I

Der Abschluss eines schriftlichen Vertrages, der uns u.a. jederzeit unangemeldet den Zutritt zu dem Refugium und seinen Bewohnern gestattet.

II

Der Bau eines 60 bis 70 qm großen Refugiums mit einem darin befindlichen geräumigen, rundum isolierten Hundehaus mit Aussichtsplattform.

III

Die eigentliche Kontrolle des Refugiums und seiner Bewohner durch unseren Inspektor, Stanislav Och, an 6 Tagen in der Woche.

IV

Die tiermedizinische Kontrolle inkl. Entparasitierung und Kastration mit stationärem Aufenthalt in unserer Tierklinik in Sussita Kumi.

V

Der tägliche Einsatz unseres neuen, mobilen Ambulatoriums mit unserem Tierarzt,
Dr. Johannes Pohl zur effizienteren Versorgung vor Ort.

VI

Die Versorgung von ca. 10% der Refugienbewohner an 7 Tagen in der Woche mit Futter und Wasser durch unseren Futtermann, Jan Novakowski.

VII

Die Übernahme von schwerkranken, aber auch alten und hinfälligen Refugienbewohnern in unsere 2018 fertiggestellte Doris Zinn-Seniorenherberge.

VIII

Das Bestreben Nataschas, die Besitzer der Refugien von der Vergesellschaftung einzeln lebender Refugienhunde mit einem Zweithund zu überzeugen – möglichst mit einem Schützling aus dem Tierheim in Kolberg.

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Unser Team im Einsatz…